Gelsenkirchen, MiR

 

Der damalige "Othello" war auch schön klassisch, im Gegensatz zu der viele Jahre später gezeigten Aufführung, wo "Othello" ein Boxpromoter war. Da alles ansonsten stimmte, störte es nicht weiter, dennoch: es war gewöhnungsbedürftig. Es gab eine bezaubernde "Italienerin in Algier", eine wunderschöne "Butterfly", auch mal was Deutsches, den "Freischütz".

 

Nachdem mir einige Jahre die Lust vergangen war, diese Oper zu besuchen, weil es arg zu provinziell geworden war, änderte sich dies dann für mich vor ein paar Jahren, in denen ich dann wirkliche Highlights geboten bekam, die keinen Vergleich mit anderen Häusern scheuen müssen:

 

Ein ganz besonderes Bonbon bot sich mir mit "L'assedio di Calais" von Donizetti, die vorher noch nie aufgeführt worden war. Man bot eine konzertante Aufführung. Es gibt bislang auch nur eine einzige Gesamtaufnahme auf CD, und zwar eine von 1989 aus London. Ich kann nur sagen: Belcanto pur! Ein Hochgenuss und zu Unrecht so lange in der Versenkung. Auch die "Krönung der Poppea" gefiel mir sehr, man hatte sich passende Gäste herangeholt. Ein Ensemble mag noch so gut sein, es kann nicht alles stemmen. Auch "Simone Boccanegra" war wunderschön. Der Boccanegra wurde von einem koreanischen Bariton herausragend gesungen, aber auch der Rest des Ensembles war sehr, sehr gut.

Auch hier fühle ich mich ausgesprochen wohl und besuche gerne Vorstellungen in diesem angenehmen Ambiente.