Oper in Dortmund Saison 2017/2018

 

Das neue Programm ist auch wieder sehr schön, und ich freue mich schon auf La Traviata, Die Zauberflöte, Eugen Onegin, Nabucco und Frau Luna, Arabella, die Abschiedsgalas von Herrn Brock und Herrn Herzog. Ein Wiedersehen mit früheren Ensemblemitgliedern wird bestimmt sehr schön werden.

Inzwischen habe ich mir sämtliche Karten - Premieren und Nachfolgevorstellungen -  besorgt, ebenso für die anderen Häuser, so dass ich nun mehr oder weniger "komplett" bin. Am 24. September geht es dann los mit der Premiere von "Arabella".

 

24. September 2017, Arabella von Richard Strauß - Premiere

Am 18.11.1988 hatte ich diese Oper das erste und leider auch letzte Mal, ebenfalls in Dortmund, gesehen. Eine Erinnerung daran hatte ich nicht, und so war es eine echte Premiere.

Die Ausstattung war nüchtern und zweckmäßig, was keinesfalls störte, es gab schöne, dem jeweiligen Anlass angepasste Kostüme. Fürs Auge war es schon einmal gut und schön.

Der Inhalt:

Die Familie von Graf Waldner versucht trotz erheblichen Geldmangels die Fassade zu wahren. Der Graf ist hoffnungslos spielsüchtig, seine arme Frau hält tapfer an alten Traditionen fest. Leider hat aber Waldners Spielsucht zur Folge, dass er nur eine seiner zwei Töchter standesgemäß ausstatten kann. Die andere muss dann - etwas Schwund ist immer - als Junge durchgehen. Die Jüngere nimmt das erst einmal erstaunlich artig hin. Sie liebt ihre ältere Schwester und will nur deren Glück. Arabella ist kein Mann gut genug. Sie lässt Adlige jeglicher Couleur abblitzen und wartet auf den einen "Richtigen". 

Ihr Vater hat in seiner Not einen alten Freund aus Regimentstagen, einem Großgrundbesitzer namens Madryka aus Slawonien, geschrieben und ein Foto seiner Tochter Arabella beigelegt. Es kommt auch ein Herr Mandryka, jedoch zum Glück dessen Sohn. Tatsächlich verguckt sich Arabella in ihn. Es könnte alles so schön sein: Zdenka, die jüngere Schwester, ist in Arabellas hartnäckigsten Verehrer Matteo verliebt. Da Arabella ihn immer abblitzen lässt, schreibt sie ihm heimlich Liebesbriefe im Namen der Schwester. Der Arme kann einem leid tun: einerseits erhält er glühende Liebesbriefe, andererseits ist Arabella kühl und nur höflich zu ihm. 

Zdenka will offensichtlich, dass Matteo zur Familie gehören soll, damit er wenigstens ihr Schwager wird. Naja, das wäre es dann aber sicher doch am Ende nicht. Sie lässt ihm den Schlüssel zu Arabellas Hotelzimmer zukommen, in welches diese sich vor dem Verlobungstag mit Mandryka zuückziehen möchte, um still Abschied von ihrer Mädchenzeit nehmen zu können.

Verwirrung pur: Mandryka bekommt dies tags drauf mit, Matteo kapiert nicht wieso Arabella nach der gemeinsamen Nacht mit ihm (er hatte nicht bemerkt, dasss Zdenka statt ihrer Schwester ihn empfangen hatte) derart kühl und abweisend zu ihm ist. Mandryka hat sich betrunken und will die Nacht mit der Fiakermilli verbringen, was zum Glück Arabellas Mutter zu verhindern weiß. Im Hotel kommt es zu einem handfesten Skandal und Mandryka will ohne Heirat wieder nach Hause fahren. Zdenka jedoch, von Reue geplagt, deckt den ganzen Schwindel auf. Und so finden sich am Ende die richtigen Paare.

Eine humorvolle, aber auch sehr anrührende Geschichte. Die Musik ist wunderschön und lässt einen teilweise wunderbar träumen.

Die Besetzung:

  • Graf Waldner - Morgan Moody - herrlich schmierig und leicht verlottert. Klasse!
  • Adelaide, seine Frau - Almerija Delic - sehr schön wie sie versucht an alten Traditionen festzuhalten. Eine sehr überzeugende Darstellung, klasse gesungen
  • Arabella - Eleonore Marguerre - hinreißend wie immer! Die Partie ist gewiss nicht leicht zu singen, bei ihr klang das völlig mühelos. Klasse dargestellt und super, super gesungen! Perfekte Besetzung!
  • Zdenka - Ashley Thouret - ebenfalls hinreißend und spitze! Sie überzeugte mich als "Bub" total, und sie sang wunderschön!
  • Mandryka - Sangmin Lee - gab diesen etwas ungehobelten Bauern mit viel, viel Geld - sehr, sehr überzeugend und sang wie immer super klasse!
  • Matteo - Thomas Paul - wow, was für eine Stimme! Da freue ich mich doch schon sehr auf kommende Opernabende mit ihm. Dieser Tenor ist wahrlich eine Bereicherung für das Ensemble! Super!
  • Graf Elemer - Alexander Sprague - fand ich sehr gut
  • Graf Dominik - Marvin Zobel - klasse, toller Darsteller
  • Graf Lamoral - Luke Stoker - gefiel mir auch ausgezeichnet wie immer. Freue mich stets ihn zu sehen und zu hören!
  • Fiakermilli - Jeannette Wernecke - gute Darstellerin, aber leider eine etwas zu dünne und nervige Stimme
  • Eine Kartenleserin - Julia Amos - eine kleine feine Rolle. Schön, dass man sie nun wieder häufiger zu sehen und zu hören bekommt. Ich fand sie in der kleinen Rolle echt toll!
  • Welko, Leibhusar des Mandryka - Mario Ahlborn - klasse und überzeugend
  • Jankel/Djura, Diener des Mandryka - Georg Kirketerp - sehr gut
  • Ein Zimmerkellner - Johannes Knecht - sehr gut
  • Musikalische Leitung - Gabriel Feltz
  • Regie - Jens-Daniel Herzog
  • Bühne - Mathis Neidhardt
  • Kostüme - Sibylle Gädeke
  • Licht - Ralf Jürgens
  • Chor - Manuel Pujol

Das Publikum war begeistert, es gab standing ovations und nicht einen Buhruf. Geht doch! Mir hat dieser Opernabend sehr, sehr gefallen.

 

06. Oktober 2017, La Traviata von Giuseppe Verdi - Wiederaufnahme

 

Natürlich habe ich auch in dieser Saison einige Karten gebucht. Eleonore Marguerre als Violetta, also darauf mag ich nicht verzichten. Es ist immer wieder eine Offenbarung und ein Erlebnis! Ihr zur Seite stand dann Ilya Selivanov, ein junger Tenor aus Leningrad. Er war mir sofort sympathisch. Die Partie des Alfredo sang er wirklich toll und war auch ein überzeugender Darsteller. Angenehmer und sympatischer Künstler.

Der Giorgio Germont wurde gesungen von Gerardo Garciacano (wunderbar wie immer!), Gaston von Jorge Moreno,  Marquis von Obigny von Luke Stoker (herrlich schmierig-ölig. Mal eine ganz andere Rolle für ihn. Jedenfalls klasse!).

Es war wieder ein wunderschöner und hinreißender Opernabend. Am Ende gab es geschlossen standing Ovations. 

 

15. Oktober 2017, La Traviata von Giuseppe Verdi 

 

Bei der heutigen Vorstellung hatte ich das Gefühl, dass alle Sänger noch besser gesungen und intensiver gespielt haben als bei der Wiederaufnahme. Ilya Selivanov hat sich offenbar "eingesungen" und agierte richtig toll.

Wieder ein super schöner Abend!

 

 

12. November 2017, La Traviata von Giuseppe Verdi 

 

Von dieser Oper kann ich nicht genug bekommen, und es ist auch noch nicht die letzte Vorstellung dieser Saison. 

Immer wieder ein Erlebnis!

 

19. November 2017, Hairspray von Marc Shaiman, Buch von M. O'Donnell und Th. Meehan, Songtexte von S. Wittman und M. Shaiman. Dt. Fassung von I. Ingwersen (Dialoge) und H. Wohlgemuth (Songs)

 

Hairspray kannte ich nur dem Titel nach als Film mit John Travolta als Edna. Gesehen hatte ich das bislang nicht. Der Inhalt gefiel mir beim Durchlesen und so machten wir uns zu viert auf ins Opernhaus.

Die Kulisse war einsame Spitze! Amerika in den Sechzigern. Turmfrisuren und Petticoats, hinreißende Kostüme, flotte Musik, wunderbare Balletteinlagen. Es fehlte mal wieder an nichts.

Hier mal kurz zum Inhalt:

Baltimore im Jahr 1962: Die übergewichtige Schülerin Tracy Turnblad lebt mit ihrer ebenso übergewichtigen Mutter Edna, die aufgrund ihrer Figurprobleme alle ihre Träume und Hoffnungen aufgegeben hat, und ihrem Vater Wilbur, der einen schlecht laufenden Scherzartikelladen besitzt, sehr einsam. Ihre einzige echte Freundin ist die Außenseiterin Penny Pingleton, die von ihrer Mutter permanent unterdrückt und bevormundet wird. Tracys größter Traum ist es, in der Corny-Collins-Show mitzutanzen, der angesagtesten Show des Lokalfernsehens, in der nur die hübschesten und beliebtesten Teenager der Stadt tanzen. Während ihre Mutter skeptisch ist und Angst hat, dass ihre Tochter wegen ihres Aussehens verspottet wird, unterstützt ihr Vater sie und macht ihr Mut, dass man seine Träume verwirklichen soll.

Als sie dank ihrer Hartnäckigkeit und ihres Selbstbewusstseins tatsächlich an der Show teilnehmen darf, wird sie – gerade wegen ihres durchschnittlichen Aussehens und ihrer Natürlichkeit – über Nacht zum Star. Doch sie verliebt sich in den Star der Show, den jungen Sänger Link Larkin, der auf seinen großen Durchbruch wartet und eine Beziehung mit der arroganten Amber von Tussle hat. Ihre neue Berühmtheit nutzt Tracy zu einer Kampagne gegen die Trennung von Schwarzen und Weißen in der Corny-Collins-Show, was Amber von Tussle und ihre Mutter Velma zu verhindern versuchen. Doch trotz aller Rückschläge bleiben Tracys Lebensfreude und ihre positive Einstellung ungebrochen und sie bewirbt sich sogar um den Titel der Miss Teenage Hairspray 1962.   

 

Und das war die tolle Besetzung:

  • TracyTurnblad - Marja Hennicke
  • Edna Turnblad - Ks. Hannes Brock
  • Wilbur Turnblad - Fritz Steinbacher
  • Penny Pingleton - Annakathrin Niederer
  • Corny Collins - Morgan Moody
  • Link Larkin - Jörn-Felix Alt
  • Velma von Tussle - Sarah Schütz
  • Amber von Tussle - Marie-Anjes Lumpp
  • Seaweed J. Stubbs - Michael B. Sattler
  • Inez - Dapheny Oosterwolde
  • Motormouth Maybelle - Deborah Woodson
  • Prudy Pingleton - Johanna Schoppa
  • Mr. Punky / Mr. Spritzer - Andreas Christ
  • Cindy Watkins - Taryn Anne Nelson
  • Peaches - Denise Lucie Aquino
  • Pearl - Anneka Dacres
  • Motormouth Dancers - Lorenzo Kolf, Giovanni Eduard Menig, Danilo Brunetti
  • Nicest Kids in Town - Karina Kettenis, Myriam Küppers, Andre Kuhmann, Romina Markmann, Anton Schweizer, Jendrik Sigwart, Simon Staiger, Sara Taimouri

Das Ensemble war absolut klasse, JEDE Rolle war absolut perfekt besetzt. Da kann man der Oper Dortmund nur gratulieren. Das Publikum war entsprechend begeistert.

Es war ein richtig toller Abend, den wir alle sehr genossen haben. Solche Musicals mag ich wirklich sehr. 

 

02. Dezember 2017, Eugen Onegin von Peter Iljitsch Tschaikowsky - Premiere 

 

Diese Oper habe ich zuletzt 2003 hier in Dortmund gesehen. Das war damals auch eine tolle Inszenierung. Heute also erneut Eugen Onegin. Die Inszenierung gefiel uns sofort. Die Kulisse bestand aus einem Würfel, der vorne geöffnet war. Die Seiten waren mit Grün bewachsen, der Innenraum diente mal als Tanjas Zimmer, mal als Wiese, am Ende war das Ganze "gläsern" in schwarz und weiß mit Spiegelleisten. Wenig Aufwand, große Wirkung.  Es braucht also nicht viel, um Szenen überzeugend herüber zu bringen. Auch die Kostüme gefielen mir sehr: die Bauern trugen weite Hosen und Hemden, die Frauen weite Röcke und Blusen. Larina war sehr schick in schwarzer Rundhose mit einer Schößchenbluse, die Töchter trugen fließende Kleider. Wunderschön anzusehen, es passte alles zusammen.

Zum Inhalt:

Tajana. genannt Tanja, ist ein etwas vergeistigtes junges Mädchen, das sich nur in ihre Bücher vertieft und sich mit ihren Romanhelden völlig identifiziert und mit diesen fühlt. Im Dorf passiert ja auch so nicht viel. Selten kommen interessante Leute zu Besuch. Ihre lebenslustige Schwester Olga nimmt das Leben auf die leichte Schulter. Wladimir Lenski, ein Dichter, ist in Olga verliebt, sie wohl auch in ihn, aber sie nimmt das alles bei weitem nicht so ernst wie er. Eines Tages kommt er wieder einmal ins Haus und bringt seinen Freund Eugen Onegin mit. Er ist reich und lebenslustig, ständig auf Reisen. Tanja verliebt sich sofort in ihn, ist er doch einem ihrer Bücherhelden sehr ähnlich. Naiverweise meint sie ihm ihr Herz öffnen zu müssen und gesteht ihm in einem Brief ihre Gefühle für ihn. Onegin sucht sie auf und weist sie arrogant zurecht und zurück. Tanja ist tief verletzt.

An ihrem Namenstag gibt Larina einen Ball, auch Onegin ist zu Gast. Er hat nichts besseres zu tun als mit den Gefühlen anderer zu spielen: er macht Olga den Hof, sie geht auch oberflächlich darauf ein, womit aber Lenski sich verletzt und beleidigt fühlt. Er stellt beide zur Rede und stößt auf herzlich wenig Verständnis. Es kommt zum Streit, bei dem Lenski Onegin zum Duell auffordert. Dabei zieht er den Kürzeren, Onegin erschießt ihn.

Jahre später kommt Onegin von einer langen Reise zurück und muss sich eingestehen, dass er sein Leben eigentlich vergeudet hat. Nichts geleistet, keine Familie, keine Frau. Der Tod seines Freundes hat ihm auch arg zugesetzt. Er ist nun eingeladen zu einem Ball bei einem Freund, Fürst Gremin. Zu seinem Entsetzen muss er feststellen, dass Tanja inzwischen eine selbstbewusste Dame geworden und die Frau des Fürsten ist. Ihm wird erst jetzt klar, wen er damals verschmäht hat. Nun will er um sie kämpfen, sie lässt ihn aber abblitzen, bleibt ihrem Mann treu, wiewohl sie Onegin immer noch liebt. Onegin bleibt verzweifelt und allein zurück. Er kann eben nicht jede Frau haben...

Und das war die Premierenbesetzung:

  • Larina, Gutsbesitzerin - Almerija Delic - klasse dargestellt und toll gesungen
  • Tatjana - Emily Newton - beeindruckend, sehr beeindruckend! Super toll gesungen und dargestellt. Perfekte Besetzung
  • Olga - Ileana Mateescu - super gesungen, wie immer, aber der Regie ist zu ihrer Darstellung nicht viel eingefallen, schade, sie kann schließlich super schauspielern
  • Filipjewna, Amme - Judith Christ - eine hinreißende Stimme und tolle Darstelerin
  • Eugen Onegin - Simon Mechlinski - wow, der war einsame Spitze. Er spielte diesen arroganten Menschen absolut hinreißend und sang erste Sahne. Gerne mehr davon. Leider singt er nur diese Rolle hier im Opernhaus. Schade
  • Lenski - Thomas Paul - ebenfalls wow: erste Sahne gesungen und dargestellt, schön. dass wir ihn noch öfter zu sehen und zu hören bekommen
  • Fürst Gremin - Luke Stoker - kleine, feine Rolle. Super wie immer. Ich sehe diesen Künstler immer wieder gerne auf der Bühne
  • Triquet, ein Franzose - Fritz Steinbacher - super klasse gesungen und gespielt. Diesen Sänger kann man wirklich überall einsetzen, er ist immer überzeugend
  • Ein Hauptmann - Hiroyuki Inoue  - ausgezeichnet
  • Saretzki - Thomas Günzler - ebenfalls ausgezeichnet
  • Guillot - Min Lee - sehr gut
  • Musikalische Leitung - Gabriel Feltz
  • Regie - Tina Lanik
  • Bühne - Jens Kilian
  • Kostüme - Johanna Hlawica
  • Licht - Stefan Schmidt
  • Chor - Manuel Pujol

Die Produktion wurde uneingeschränkt vom Publikum angenommen. Ich liebe diese Oper sehr, vor allem auch diese wunderschöne Musik. Habe gleich noch weitere Aufführungen gebucht.

 

30. Dezember 2017, Eugen Onegin von Peter Iljitsch Tschaikowsky 

 

Bei der heutigen Vorstellung sang Sangmin Lee den Onegin, und das natürlich auch sehr überzeugend, wie man es von ihm gewohnt ist.

Es war wieder ein sehr schöner Opernabend mit wunderbarer Musik zum Träumen.

 

03. März 2018, Frau Luna von Paul Lincke 

 

Am 20. Oktober 1991 habe ich zum ersten und bis dahin letzten Mal diese Operette gesehen, ebenfalls in Dortmund. Die heutige Vorstellung war erneut fabelhaft, eine richtig tolle Revue, bei der es an nichts fehlte. Hinreißende Kostüme, tolles Bühnenbild, schöne Musik und ein super Ensemble, was uns Zuschauern einen sehr unterhaltsamen Abend bescherte.

Hier mal kurz der Inhalt, denn wenn das Stück auch sehr populär ist, weiß vielleicht nicht jeder, worum es geht:

Fritz Steppke ist Mechaniker und wohnt zur Untermiete bei der Witwe Pusebach in Berlin. Er ist verlobt mit der Pusebach-Nichte Marie und sehr interessiert an der Fliegerei und an Außerirdischem. Er bastelt einen Ballon für die Mondfahrt. Mit von der Mondpartie sind auch die besten Freunde Lämmermeister und Pannecke. In Handlung und Text erscheint häufig sogenannter Berliner Etagen-Kolorit, bevor sich die Gondel des Steppke-Ballons eines Nachts heimlich in den Berliner Himmel erhebt, Zielrichtung Mond. Da Steppke sich vorher schlafen legt, wird im Original offengelassen, ob die Reise real oder nur im Traum geschieht.

Der Mond scheint ein ewiger Vergnügungspark zu sein. Venus, Mars und die Götter der Gestirne geben sich ein Stelldichein bei rauschenden Festen. Prinz Sternschnuppe liebt Frau Luna, doch diese interessiert sich momentan nur für Steppke. Theophil erkennt in Frau Pusebach einen seiner amourösen Fehltritte auf der Erde. Pannecke, mit dem sie eigentlich verbunden ist, bändelt mit Frau Venus an. Theophil liebt Stella und leiht für die Reisenden das Sphärenmobil des Prinzen aus, denn ihr Ballon ist geplatzt. Nach einigen Turbulenzen findet jeder Topf seinen Deckel, und die Erdbewohner reisen zurück in der Erkenntnis, dass es auf dem Mond auch nicht anders zugeht als in der heimischen Mansardenwohnung. Fritz Steppkes Traum vom Fliegen wird wahr, seine Verlobte Marie verschafft ihm eine Stelle beim ersten Luftschiffkapitän Graf Zeppelin.

Und das war das wahrhaft hinreißende Ensemble:

 

  • Fritz Steppe - Bonko Karadjov
  • Lämmermeier - Morgan Moody
  • Pannecke - Marvin Zobel
  • Marie - Julia Amos
  • Frau Pusebach - Johanna Schoppa
  • Frau Luna - Emily Newton
  • Prinz Sternschnuppe - Ks. Hannes Brock
  • Stella - Ileana Mateescu
  • Theophil - Dirk Weiler
  • Mondgroom - Julia Amos
  • Venus - Christine Groeneveld
  • Nars - Natascha Valentin
  • Luftballett - Sylvia Idelberger, Petra Tobies
  • Mondgrazien - Giulia Fabris, Nathalie Gehrmann, Doreen Naß, Olena Yalyeyeva/Marlou Düster, Martina Vinazza
  • Musikalische Leitung - Phlipp Armbruster
  • Regie - Erik Petersen
  • Bühne und Kostüme - Tatjana Ivschina
  • Choreografie - Kati Farkas
  • Stepp-Choreografie - Dirk Weiler
  • Chor - Manuel Pujol
  • Licht - Florian Franzen
  • Dramaturgie - Wiebke Hetmanek

Schade, dass dieses Werk doch recht selten auf den Spielplänen steht. Wir hatten jedenfalls einen tollen Abend!

 

10. März 2018, Nabucco von Giuseppe Verdi - Premiere 

 

Zum Inhalt schreibe ich jetzt nichts, der dürfte hinreichend bekannt sein, und darüber hinaus habe ich oft genug darüber geschrieben.

Die heutige Umsetzung des Stoffs hat mir nicht gefallen. Die Handlung spielte in den Siebzigern mit Hippies, Schlaghosen, etc., Krieg, viel Blut, kein versöhnliches Ende: Nabucco ist im Delirium, alle werden erschossen. Nein, nicht mein Ding, und ich schaue mir die Produktion nicht noch einmal an. Schade drum. Nun warte ich mal, was das MiR daraus macht.

Die Sänger waren aber wie immer klasse, und das ohne Ausnahme:

  • Nabucco - Sangmin Lee
  • Ismaele - Thomas Paul
  • Zaccaria - Karl-Heinz Lehner
  • Abigaille - Gabrielle Mouhlen
  • Fenena - Almerija Delic
  • Oberpriester des Baal - Morgan Moody
  • Abdallo - Fritz Steinbacher 
  • Anna - Enny Kim
  • Musikalische Leitung - Motonori Kobayashi
  • Regie - Jens-Daniel Herzog
  • Bühne - Mathis Neidhardt
  • Kostüme - Sibylle Gädeke
  • Licht - Florian Franzen
  • Chor - Manuel Pujol
  • Dramaturgie - Hans-Peter Frings, Georg Holzer

Dies war mein letzter Opernabend für diese Saison in Dortmund. Ich besuche dann nur noch die Vorstellung mit Hannes Brock und die Abschiedsgala von Herrn Herzog, worauf ich sehr gespannt bin.

 

29. April 2018, Abschiedsgala Ks. Hannes Brock

 

Schon die Bühnendekoration war sehr ansprechend mit Showtreppe und großem Kronleuchter. Hannes Brock ist ein wahrer Entertainer, der selber durch das bunte Programm führte. Er erzählte aus seinem langen Bühnenleben, streute kleine Anekdoten ein und er sang dann Ausschnitte aus "La Cage aux Folles", "My Fair Lady", "Anatevka", "Jekyll and Hyde", "Kiss of The Spiderwoman". Weiterhin bekannte Lieder von Dylan, Richie, Joel

Viele Stücke kannte ich gar nicht, fand sie aber sehr schön.

Emily Newton war zu Gast und sang wie immer hinreißend. Eine tolle Künstlerin. Leider war Morgan Moody erkrankt, und so hatte man das Programm etwas abwandeln müssen. 

Am Ende gab es verdient viel, viel Applaus und standing Ovations. Herr Brock war nicht "geizig" und gab viele Zugaben. 

Ein wirklich wunderbarer und unterhaltsamer Abend. Seinen nächsten Soloauftritt werde ich nicht verpassen.

 

15 Juni 2018, "Addio Dortmund" - Abschiedsgala Jens-Daniel Herzog und Ensemble

 

Herr Herzog wurde zu recht so würdevoll und super verabschiedet. Dabei erfuhren wir auch, dass er seinen Nachfolger, Herrn Germeshausen, lange in sein Amt eingeführt und eingearbeitet hat. Klasse, dass er auch nach seinem Weggang möchte, dass alles wunderbar weitergeht. Ein toller Charakterzug! 

Es gab ein Wiedersehen mit früheren Künstlern, was durchaus ein wenig Wehmut erzeugte. Das Programm lonnte sich wirklich hören lassen:

  • Giuseppe Verdi, Nabucco: Ouvertüre - Dortmunder Philharmoniker
  • Gaetano Donizetti: L'elisir d'amore "Prendi perme sei libero" - Julia Amos
  • Charles Gounod: Faust "Le Veau d'or" - Luke Stoker, Opernchor
  • Georges Bizet: Carmen "Duett und Blumenarie"- Ileana Mateescu, Christoph Strehl
  • Richard Strauß: Der Rosenkavalier "Finale 2. Akt" - Karl-Heinz Lehner, Maria Hiefinger
  • Charles Gounod: Faust "Juwelen-Arie" - Eleonore Marguerre
  • Giuseppe Verdi: Don Carlo "Ella giammai m'amò" - Wen Wei Zhang
  • Richard Strauß: Der Rosenkavalier "Terzett" - Anke Briegel, Ileana Mateescu, Emily Newton
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias "Dank sei dir, Gott" - Opernchor
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Così fan tutte "Soave sia il vento - Eleonore Marguerre, Ileana Mateescu, Morgan Moody
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte "Bei Männern, welche Liebe fühlen" - Julia Amos, Marvin Zobel
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni "Madamina" - Morgan Moody
  • Giuseppe Verdi: Don Carlo "O don fatale" - Almerija Delic
  • Giuseppe Verdi: Nabucco "Cadran, cadranno i perfidi - Sangmin Lee, Opernchor
  • Emmerich Kálmán: Gräfin Mariza "Komm Zigan" - Fritz Steinbacher
  • Franz Lehár: Die lustige Witwe "Lippen schweigen" - Eleonore Marguerre, Ks. Hannes Brock
  • Johann Strauß: Die Fledermaus "Brüderlein, Schwesterlein" - Ensemble, Opernchor

Dazu gab es auch Zugaben, u. a. das unverwüstliche "brindisi" aus Verdis Traviata.

Moderiert wurde der wunderbare Abend von Holger Noltze.

Dieser Abend wird mir unvergesslich bleiben. Wunderbar. 

Danke für diese wunderbare Saison!

Nun schauen wir nach vorn und freuen uns auf die neue Saison. Hier starte ich dann am 05. Oktober 2018 mit "Aida"