Oper im MiR (Saison 2012/2013)
04. Januar 2013 - Don Carlo - 4-Akt-Version von Giuseppe Verdi
Heute nun besuchte ich - endlich nach meinem Unfall - wieder die Oper und erlebte einen grandiosen Abend!!! Da ich momentan noch "einhändig" bin, folgt mein ausführlicher Bericht etwas später im Laufe des Monats.
23. Januar 2013
... und hier nun mein Bericht:
Don Carlo gehört mit zu meinen erklärten Lieblingsstücken, eine wahre Verdi-Perle!
Die Inszenierung von Stephan Märki gefiel mir sehr gut, ebenso die Ausstattung von Sascha Gross. Die Bühne war eher schlicht und nicht überladen. Besonders gefallen hat mir die Bühnengestaltung beim Autodafé. Man hatte Stangen mit Trittbrettchen zusammengestellt, die Verurteilten wurden dann mit den Händen nach hinten dort angebunden. Sie wurden aber nicht verbrannt, sondern erstochen. War sehr gut gemacht.
Die Kostüme von Anna Eiermann waren richtig klasse: zunächst Elisabeths Brautkleid - es war wirklich himmlisch schön. Hernach musste sie es ablegen und in äußerst unbequeme spanische Kleidung schlüpfen, d. h. sie wurde natürlich als Königin Spaniens standesgemäß angekleidet. Dazu gehörte dann ein Reifrock, und das Kleid war von oben bis unten zugeknöpft mit hohem Kragen, weiße Handschuhe. Später trug Elisabeth ein weißes Nachthemd, am Ende über einem weißen Kleid einen Mantel und eine Kappe. Sah alles sehr gut aus. Auch Eboli war extrem schick gekleidet mit einem Zweiteiler: Corsage und ein weiter Rock, alles aus Satin. Philipp trug Hosen, die oben weit und unten eng zuliefen, dazu Stiefel, ein bis oben geknöpftes Oberteil und auch mal einen Umhang, weiße Handschuhe, in einer Szene Nachtzeug. Don Carlo und Rodrigo trugen sehr enge schwarze Hosen, weite weiße Hemden und zunächst Samtjacken, später schwarze Jeansjacken und weiße T-Shirts. Stand den beiden Darstellern wirklich ausgezeichnet, sie konnten sich das wirklich leisten! Auch die Statisten und kleineren Rollen waren standesgemäß ausgestattet.
Das passte alles bestens und harmonisch zusammen.
Und dann die Besetzung. Ein Traum!!!
Renatus Mészár gab einen äußerst glaubwürdigen Philipp, ausgestattet mit einer wirklich tollen Stimme, Petra Schmidt gab eine sehr traurige Elisabeth, und das mehr als glaubwürdig, und sie verfügt ja auch über einen sehr schönen, warmen Sopran. Daniel Magdal sang den Carlo, worauf ich mich ja schon gefeut hatte. Und er war wie immer grandios in jeder Hinsicht. Eine Topbesetzung für diese Rolle. Am meisten Applaus bekam zu Recht - und das wiederholt - Günter Papendell, der den Rodrigo sang. Seine Stimme war einmal mehr zum Dahinschmelzen und Niederknien. Hinreißend!!! Das nenne ich mal einen richtig tollen und perfekten Posa. Von mir aus hätte er gerne anschließend noch einen Liederabend geben dürfen zusammen mit Daniel Magdal. Die zwei sind für sich schon so klasse, zusammen dann unschlagbar. Davon kann man nicht genug bekommen. Ein herrliches Gespann. Und dazu sind die zwei auch noch unglaublich sympathisch! Freue mich schon auf die nächste Vorstellung in dieser Besetzung im Sommer.
Carola Guber gefiel mir sehr als Eboli: sie verfügt nicht nur über eine angenehme und schöne Stimme, sie gestaltete die Rolle auch sehr gut. Auch die kleineren Rollen waren ausgezeichnet besetzt.
Ich habe diesen Abend sehr, sehr genossen und werde mir noch weitere Aufführungen gönnen. Ich kann nur empfehlen: nichts wie hin, diesen Don Carlo sollte man sich keineswegs entgehen lassen!
08. März 2013 - Figaros Hochzeit von Wolfgang Amadeus Mozart
Heute nun mein nächster "Figaro", dieses Mal im schönen MiR. Erwartungsgemäß war es ein hinreißender Opernabend, der es an nichts fehlen ließ. Auch hier stand ein unglaublich spielfreudiges und wunderbares Ensemble auf der Bühne, das stimmlich wie immer klasse war. Diese Inszenierung von Peter Hailer war ganz anders als die beiden Produktionen in Dortmund und Essen, aber sehr gut gemacht:
Zunächst sieht man die offene Bühne - dafür war Etienne Pluss verantwortlich - und hohe Holzwände mit je einer Tür auf beiden Seiten. Bei näherer Betrachtung erkannte man, dass diese Wände aus beweglichen Elementen bestanden. Rechts sah man einen Sessel auf Rollen, darüber eine Decke, zwei Umzugskartons, eine Stehlampe, eine Topfblume, eine Art Zollstock und eine Gitarre. Bei der Ouvertüre liefen alle Darsteller einmal über die Bühne. Beim Auftritt des Figaro - er öffnete die Wand in der Mitte von hinten und betrat dann die Bühne - wurde der Blick freigegeben auf ein imaginäres Fenster. Später dann fuhren die Wände zur Seite, der Raum wurde sehr groß, und man sah das weiße Himmelbett der Gräfin. Das Fenster, aus dem Cherubino später floh, befand sich auf der linken Seite. Danach schloss sich die Wand auch mal wieder, und am Ende sah man erneut einen weiten Raum, und es wurden Büsche auf die Bühne geschoben, in denen sich die einzelnen Darsteller beim großen Finale befanden. Sehr, sehr gut und stimmig gemacht. Man braucht oft nicht wer weiß wie viele Requisiten, es muss eben nur gut gemacht sein. Für die gute Beleuchtung sorgte Patrick Fuchs, Anna Melcher war verantwortlich für die Dramaturgie.
Die Kostüme - Uta Meenen - : très chic! Alles sehr elegant:, eine Mischung aus traditionell und modern: die Darsteller trugen durchweg Perücken, wie sie zur Zeit Mozarts normal waren, dazu aber eher modernere Kleidung, die Männer trugen Krawatten zu feinen Anzügen, das schönste Kostüm hatte der Graf: eine dunkelrote, etwas längere Samtjacke, curry-braun gestreifte Hosen mit "Kummerbund", dunkelrote Socken, dunkle Lackschuhe, weißes Hemd mit einer rot gemusterten Krawatte mit Krawattenclip. Sah toll aus. Am Zopf trug er eine rote Schleife. Figaro trug schwarze Hosen, eine schwarze Weste und später einen roten Schlips. Susanna erschien zunächst in einem langen weißen Hemd mit Biesen und Knöpfen, später, abgesehen vom Brautkleid und im letzten Akt das Kleid der Gräfin, ein schwarzes elegantes Mantelkleid, das vorne zu beiden Seiten silberne Knöpfe zur Zierde hatte, zugeknöpft war es mit schwarzen Knöpfen. Die Gräfin war in edles Weiß gehüllt - ein Nachkleid mit einem Seidenmorgenmantel, später erschien sie in einem mittelblauen wadenlangen Kleid, das leicht ins Rot changierte, dazu rote Stiefeletten, und am Ausschnitt waren rote Pailletten, dazu trug sie rote Ohrringe. Die Marcellina war extrem schräg: zunächst sah man sie in einem bunten Kleid, Grundfarbe: schweinchenrosa (!) und dann noch gemustert, dazu trug sie grüne (!), gemusterte (!) Strümpfe und rote Schlappen - und - gelbe (!) Gummihandschuhe - und ihre Frisur schmückten - wenigstens stimmig - grüne Schleifen. Später zur Feierlichkeit erschien sie in einem goldschwarzen Ensemble mit goldenem Gürtel, dazu irre Strümpfe: sowas habe ich noch nie gesehen: hinten schwarz, vorne transparent mit Glitzer,dazu goldene Stilettos, das hatte schon was. Tja, und dann am Ende erschien sie in einem Overall und Stiefeln in gleichem Stoff: grün-schwarzer Leoparden-Look (!)... Dr. Bartolo zeigte sich in lila Hosen, einem beigen gemusterten Hemd, dazu trug er ein Halstuch und einen Regenmantel. Ein echt schräges Paar. Don Basilio war super schick mit einem schwarzen Anzug bekleidet und weißem Hemd. Cherubino sah aus wie ein Lausbub mit strubbeligen Haaren, schwarzen Hosen, einem schreibunten Hemd, darüber eine kurze schlammgrüne Jacke mit Reißverschlüssen. Barbarina wiederum war ganz fein und schick in einem schwarzen Kleid mit schwarzen Strümpfen. Das Kleid trug vorne eine Applikation in einem hellen Farbton, darauf waren eine Art Schnallen genäht. Don Curizo sah man mit einer Richterrobe und der typischen Langhaarperücke, wie man sie aus alten englischen Filmen kennt, und Antonio war wie ein Gärtner bekleidet. Tja, und dann das gemeine Volk. Ich weiß, es war so gewollt, aber deren Kleidung war nun wirklich einem Gruselkabinett entsprungen: scheußliche Farben, schlimm zusammengewürfelt, da passte nix zusammen, aber auch gar nix, miese Passform. Da wären jedem halbwegs guten Modeschöpfer die Gesichtszüge entgleist. Das war dann das Kontrastprogramm zu den überaus schicken Hauptdarstellern. Das meine ich jetzt nicht negativ, das Ganze war ja auch irgendwie witzig.
Bei dieser Produktion war es oftmals viel humorvoller als bei den anderen Inszenierungen, die ich erlebt habe. Und ausnahmslos alle Darsteller verfügten über sehr viel komödiantisches Talent, um das auch überzeugend herüberzubringen. Das war wirklich super!
Das Ensemble war wieder einmal phantastisch:
Michael Dahmen war Graf Almaviva. Er überzeugte mich total: er war ein ausgezeichneter Darsteller mit unglaublich vielen Facetten, sehr, sehr überzeugend, und er hat eine sehr schöne Stimme.
Petra Schmidt gab die Gräfin Almaviva. Ihre Darstellung war auch einfach nur klasse: zunächst wirkte sie wie eine verwöhnte, reiche, mitunter leicht hysterische Lady, die Sonnenbrille wirkte unglaublich cool, später wiederum war sie sehr berührend als betrogene Gattin. Und dazu dann diese wunderschöne, reine Stimme. Eine ganz wunderbare Gräfin!
Alfia Kamalova war Susanna. Ihre Darstellung, ihre hinreißend schöne Stimme und ihre äußere Erscheinung gingen mir wirklich sehr zu Herzen. Sie war eine gar zu süße und herzige Susanna - einfach zum Liebhaben.
Piotr Prochera war ihr schnuckeliger und fulminanter Figaro. Ein klasse Schauspieler und toller Bariton. Wunderbar! Die zwei waren ein gar zu süßes Paar.
Anke Sieloff gab den lausbübischen und dennoch schüchternen Cherubino. Ihre schöne Stimme höre ich ja immer wieder gerne. Ihre Darstellung des Cherubino gefiel mir ausnehmend gut.
Almuth Herbst spielte die völlig überdrehte und schräge Marcellina. Das war echt klasse. Ich glaube, das hätte so schnell keine andere Darstellerin so überzeugend gebracht.
E. Mark Murphy gab einen schleimigen und zugleich devoten Basilio. In dieser Inszenierung war er aber auch des Grafen Schuhabtreter. Köstlich, mit welcher Noblesse er dies ertrug. Auch ein toller Darsteller.
Sun-Myung Kim, ein noch sehr junger Sänger, spielte den Don Curzio, und das sehr gut. Mir fiel auf, dass er über eine ausgesprochen schöne und schon recht starke Stimme verfügt. Da wird noch mehr draus.
Dong-Won Seo sang Dr. Bartolo, und das, wie immer, super gut.
Nikolai Miassojedov war Antonio. Seine Darstellung gefiel mir wirklich gut.
Tina Stegemann gab eine niedliche Barbarina. Gefiel mir auch sehr gut.
Ja, diese wunderbaren Sänger wussten einmal mehr zu überzeugen und schenkten uns Zuschauern einen wunderschönen und mehr als gelungenen Opernabend. Das Publikum spendete frenetischen Beifall.
Ich sage: danke, liebes Ensemble!
24. Mai 2013 - Il Barbiere di Siviglia von Gioacchino Rossini
Auf den Barbier war ich schon sehr gespannt. Diese Oper habe ich vor rund 20 Jahren das letzte Mal, ebenfalls im MiR, gesehen. Diese Produktion heute erinnerte vom Bühnenbild her an die 50er Jahre. Im ersten Akt sah man die Vorderseite eines Holzhauses, und die Darsteller öffneten von innen Fenster und Türen, untere Luken. Im zweiten Akt sah man dann Holzwände, innen Möbel à la Cocktailsessel und Nierentisch, hinten war (für die Hochzeitsfeier) eine Bühne mit einem roten Vorhang, eine Discokugel und Lichterketten komplettierten das Ganze.
Die Kostüme von Ilka Kops waren auch sehr gut gewählt. Die Männer vom Chor trugen eher Alltagskleidung, aber die Hauptdarsteller trugen schicke Kostüme: Der Graf Almaviva war zunächst wie ein Student gekleidet - helle Hosen, dunkle Jacke, weißes Hemd und gestreifter Schlips, dazu eine Art Strohhut, später zeigte er sich in Militärkleidung und rotem Kopftuch, danach in einem schwarzen Anzug. Der Figaro trug helle Hosen, weißes Shirt und rot-schwarz kariertes langes Hemd, Dr. Bartolo war bekleidet mit einem hellen Anzug, weißem Hemd und passender Krawatte. Rosina trug zunächst karierte enge Hosen in grasgrün, gelb, orange, rot, dazu eine grüne Bluse mit einem gelben Kragen, dazu hellgrüne Pumps. Sah super aus. Später im zweiten Akt trug sie ein schickes Kleid in einem hellen aubergine, changierend, am Revers cyclamfarben abgesetzt, der Rock war glockig mit Petticoat darunter, dazu farblich passender Gürtel und Schuhe. Don Basilio erschien im schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte, Berta in einem sehr schicken engen Kleid in grau mit Muster. Alles sehr schön anzusehen.
Kurz zum Inhalt: (Quelle: Wikipedia)
Ort: Sevilla Zeit: Ende 18. Jh. Graf Almaviva nähert sich seiner Angebeteten Rosina inkognito unter dem Namen Lindoro. Die Maskerade hat zwei Gründe: zum einen will er ausschließen, dass sich Rosina nur wegen seines Titels in ihn verliebt, zum anderen, um den geldgierigen Dr. Bartolo zu täuschen, der selbst überlegt, die reiche Rosina, sein Mündel, zu heiraten. Um in das Haus seiner Geliebten zu gelangen, rät ihm der örtliche Friseur Figaro zu Verkleidungen, einmal als betrunkener Soldat und ein anderes Mal als Musiklehrer. Im ersten Akt - als Soldat verkleidet - gelingt es dem Grafen tatsächlich, Rosina einen Liebesbrief zuzustecken, im zweiten Akt - als Musiklehrer getarnt - kommt er ihr beim Gesangsunterricht näher, und beide gestehen sich ihre Liebe. Almaviva plant daraufhin, Rosina nächtens aus dem Hause Bartolos, ihres Vormundes, zu befreien. Dafür hat Figaro seinem Kunden Dr. Bartolo bereits den Balkonschlüssel entwendet. Dr. Bartolo bekommt jedoch von den Fluchtplänen Wind und eilt fort, einerseits, einen Notar zu bestellen, um Rosina schnellstens zu heiraten, andererseits, die Wachen zu informieren, um den „nächtlichen Entführer“ auf frischer Tat festnehmen zu lassen. Als der Notar eintrifft, wird er von Almaviva unter Einsatz von Waffengewalt und viel Geld dazu gebracht, ihn und Rosina zu verheiraten. Bei Dr. Bartolos Rückkehr mit den Wachen gibt sich der Graf zu erkennen. Bartolo wird schließlich großzügig entschädigt: der Graf verzichtet auf die Mitgift, die Bartolo als Rosinas Vormund eigentlich zahlen müsste - allerdings muss er den Betrag dafür mit dem Figaro teilen.
Eine leichte, humorvolle Oper mit wunderschöner, beschwingter Musik. Viele Arien sind bestens bekannt. Eingangs sah man einen Videofilm: Dr. Bartolo saß mit Berta und Rosina im Auto, später gesellte sich noch der Graf dazu, und man sah im Zeitraffer Rosinas Heranwachsen. Ein Alleinunterhalter war eingeladen worden, um bei der Hochzeit zu singen.
Die Besetzung war klasse (wie immer):
Graf Almaviva: Hongjae Lim - sang die doch nicht sehr leichte Partie mit schöner Stimme, darstellerisch ausgezeichnet.
Dr. Bartolo: Joachim Gabriel Maaß - klasse, richtig klasse, gesanglich wie darstellerisch, sehr überzeugend, dazu verfügt er über eine hinreißende Mimik.
Rosina: Alfia Kamalova - eine absolute Traumbesetzung in allen Belangen. Sie ist eine äußerst attraktive, bezaubernde junge Dame, eine hinreißende Darstellerin, und dazu dann DIESE wunderschöne klare Stimme. Einsame spitze. Sie ist eine wahre Perle dieses sowieso tollen Ensembles! Ich bin immer wieder sehr berührt von ihrer Bühnenpräsenz.
Don Basilio: Dong-Won Seo - ausgezeichnet wie immer.
Figaro: Michael Dahmen - hat mir auch wieder sehr gut gefallen. Die Rolle passte ausgezeichnet zu ihm.
Fiorello - Charles E.J. Moulton
Berta: Noriko Ogawa-Yatake - eine kleine Rolle, aber sie war klasse, gute Darstellerin mit schöner Stimme.
Offizier: Jerzy Kwika
Notar: Oliver Aigner
Alleinunterhalter: Askan Geisler
Ich habe diesen Abend sehr genossen! Die neue Saison bringt ja die Italienerin in Algier. Man darf vermuten, dass Alfia Kamalova die Titelrolle singen wird. Und darauf freue ich mich schon jetzt!
13. Juni 2013 - Don Carlo - 4-Akt-Version von Giuseppe Verdi
Nach nunmehr einem halben Jahr habe ich mir diese unglaublich schöne Oper erneut angesehen. Wirklich ein Meisterwerk Verdis, und wie letztens in Essen: ganz große Oper.
Zwei Positionen waren anders besetzt: Philipp wurde gesungen von Dong-Won Seo, der einen etwas zynischen und weniger hilflosen Philipp gab. Hat mir auch sehr gut gefallen. Es gab auch eine andere Eboli: Lucia Cervoni vom Theater Magdeburg. Sie war wunderbar. Was mir gleich auffiel: sie trug ein anderes Kostüm als Carola Guber. Ihr Kleid war ein Traum aus altgoldenem Satin, welcher ins Grüne changierte. Es war ein Einteiler. Später trug sie ein kurzes schwarzes Kleid (auch mit Reifrock) mit einem Spitzeneinsatz vorne. Und Am Ende darüber einen aubergine farbenen Mantel. Das sah schon toll aus. Und sie gefiel mir auch stimmlich ausgezeichnet. Petra Schmidt und Daniel Magdal waren wieder wie gewohnt klasse, ebenso die Nebenrollen. Aber der Star des Abends war dann wieder einmal Günter Papendell! Er "räumte" einmal mehr den meisten Applaus ab. Ich stelle fest, dass ohnehin momentan die Baritone die "Kings" sind. Das gab es früher weniger. Von dieser Stimme und diesem Künstler kann man nicht genug bekommen - "Suchtfaktor 1" -
Ich habe einmal mehr einen wunderschönen und sehr berührenden Opernabend erleben dürfen. Don Carlo wird mich noch einige Male in den kommenden Monaten begleiten: einmal noch hier im MiR und dann später in Dortmund, worauf ich auch schon sehr gespannt bin.
06. Juli 2013 - Don Carlo - 4-Akt-Version von Giuseppe Verdi
In die heutige letzte Vorstellung - es war auch das offizielle Ende der Saion im MiR - begleitete mich meine Mama. Sie war hin und weg von der wunderschönen Musik, und die Inszenierung, das Ensemble gefielen ihr ausnehmend gut. Sie wird mich gerne wieder begleiten.
Die Besetzung war weitestgehend wie im Juni - klasse wie immer - es gab zwei Partien, die anders besetzt waren: Thomas Berau von der Mannheimer Oper gab heute Abend den Posa, und das wirklich sehr gut. Sicher, man muss fairerweise einen Schalter im Kopf und in den Ohren umkippen, denn sonst sieht und hört man nur einen: Günter Papendell, der nun einmal eine absolute Traumbesetzung des Posa ist. Ich gebe zu, ich hätte ihn heute sicher lieber gehört und gesehen, und ich habe ihn arg vermisst, ich will aber fair sein: wir hatten heute einen guten Posa.
Die Stimme vom Himmel sang heute Alfia Kamalova. Es ist ja nun einmal nur eine kleine Partie, aber zum Glück ist sie wenigstens oft präsent in dieser Inszenierung. Sie sang, und die Sonne ging auf!
Ich danke dem ausgezeichneten und wunderbaren Ensemble, dem Chor und dem Orchester des MiR für eine wunderschöne Saison! Schon jetzt freue ich mich auf die kommende Spielzeit, in der ich mir einiges mehr ansehen werde Schöne Theaterferien Auf ein Neues in der nächsten Saison!