Oper in der Ruhrmetropole (Saison 2017/2018)

 

Die Saison wird wieder super! Schön, dass man hier nun auch für die komplette Saison Karten bestellen kann. Somit bin ich auch hier versorgt und freue mich auf: Norma, Lohengrin, Rigoletto, Die Zauberflöte, Die Fledermaus, Walküre, La Bohème, Madama Butterfly, Hans Heiling, Il Trovatore, Eine Nacht in Venedig.

 

Am 04. November geht es wieder los mit dem "Rigoletto".

 

04. November 2017, Rigoletto von Giuseppe Verdi

Bei der heutigen Vorstellung war ich besonders auf den Darsteller des Herzogs gespannt. Es war Carlos Cardoso. Ehrlich gesagt, kann ich die fast durchweg miesen Kritiken keinesfalls nachvollziehen. Der gute Mann hat eine tolle Vita und wird sicher in Essen nicht das Singen verlernt haben. Wäre er so eine "Flasche", dürfte er sich bestimmt nicht in der Scala auf die Bühne trauen. Er hat bislang auch an anderen namhaften Häusern gesungen. Also, ich schließe mich dem nicht an, ich finde ihn nämlich sehr angenehm, seine Stimme gefällt mir, ebenso seine Darstellung. Ich glaube schon lange nicht mehr, was die Presse so schreibt. Ich freue mich schon auf die anderen Partien, die er am Aalto singen wird.

Der Rigoletto wurden gesungen von Nikoloz Lagvilava, der mir ebenfalls riesig gefiel. Eine sehr beeindruckende Stimme und ein super Darsteller. Diesen Sänger werden wir ja auch noch des Öfteren sehen und hören. Schön.

Die Gilda war besetzt mit Olesya Golovneva. Sie gefiel mir auch sehr gut. Schöne Stimme und gute Darstellung.

Also, erneut ein wunderschöner Opernabend!

 

26. November 2017, Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart

Diese Inszenierung hatte ich zuletzt am 27.12.2013 gesehen und war nun gespannt auf die neue Besetzung. Und diese beeindruckte mich total:

Pamina wurde gesungen von Elbenita Kajtazi. Sie gefiel mir ausgezeichnet. Tolle Stimme und überzeugende Darstellung. Dmitry Ivanchey gab einen hinreißenden Tamino. Ein wirklich toller Sänger. Die Königin der Nacht wurde gesungen von Tuuli Takala, die mich ebenfalls sehr beeindruckte. Die drei Damen wurden dargestellt von: Erste Dame: Jessica Muirhead , Zweite Dame: Liliana de Sousa, Dritte Dame: Bettina Ranch. Alle drei waren klasse. Bei den drei Knaben fiel eine Darstellerin nach kurzer Zeit aus, so dass es nur noch ein Duo war.

Die andere Rollen hatten sich von den Darstellern her nicht verändert.

Der Abend gefiel mir wieder sehr. Die Essener Inszenierung ist auch sehr sehenswert.

 

17. Dezember 2017, Il Trovatore von Giuseppe Verdi

Mal wieder eine meiner Lieblingsopern, auf die ich mich schon riesig gefreut hatte.

Die Handlung:

In Spanien, wo das Stück spielt, herrscht Bürgerkrieg. Nach dem Tod von König Martin I. von Aragon erheben gleich zwei Personen Anspruch auf den Thron: der Infant von Kastilien, Ferdinand, und Graf Jaime von Urgel. Graf Luna steht auf Seiten Ferdinands, der Troubadour Manrico unterstützt Jaime.

Die zwei sind Brüder, wissen das nur leider nicht. Einst saß eine Zigeunerin am Bett des jüngeren Grafenkindes, welches daraufhin erkrankte. Natürlich gab man ihr, der Hexe, die Schuld daran und verbrannte sie auf dem Scheiterhaufen. Ihre Tochter Azucena rächte sich, indem sie das Kind raubte, um es ebenfalls zu verbrennen. In der Aufregung nahm sie aber ihr eigenes Kind, das nun verbrannte und dessen verkohltes Skelett man später fand und für den Leichnam des Grafenkindes hielt.

Diese zwei Brüder sind nun auch noch in die gleiche Frau verliebt, und zwar in Leonora. Diese hat sich längst für Manrico entschieden, während Luna immer noch hofft. Eines nachts verwechselt Leonora die zwei im Dunkeln und gesteht Luna ihre Liebe. Als Manrico auftaucht, merkt sie den Irrtum und stößt Luna von sich. Dieser ist entsprechend sauer und duelliert sich mit Manrico. Dieser wird verletzt und entflieht. Leonora ist verzweifelt. Als ihr vom irrtümlichen Tod Manricos berichtet wird, beschließt sie ins Kloster zu gehen. Manrico aber hat überlebt und ist bei seiner Mutter im Zigeunerlager, wo er gesund gepflegt wird. 

Manrico erfährt, dass er auf Geheiß von Urgel die Burg Castellor einnehmen soll und dass Leonora den Schleier nehmen will. Er verlässt seine Mutter, um vor allem Leonora zu holen. Diese Idee hat auch Luna. Wieder einmal kommt er zu spät. Leonora geht natürlich mit Manrico.

Ferrando, ein Hauptmann Lunas, erzählt ihm von einer herumstreunenden Zigeunerin, die ihn sehr an jene erinnert, die damals seinen Bruder umgebracht hat. Luna erkennt sie als die Tochter jener Zigeunerin und erfährt im Laufe dees Gespräches mit ihr, dass sie auf der Suche nach ihrem Sohn Manrico sei. Das kommt Luna sehr gelegen, kann er doch so Rache an Manrico dafür üben, dass der ihm die Liebe seines Lebens "geraubt" hat. Er lässt Azucena daraufhin festnehmen. Manrico und Leonora wollen heiraten, da erfährt Manrico, dass seine Mutter gefangen genommen worden ist. Sofort verlässt er seine Geliebte, um seine Mutter zu retten und gerät dabei natürlich in Lunas Fänge.

Leonora folgt Manrico und erfährt, dass auch Manrico im Gefängnis sitzt. Daraufhin geht sie zu Luna und bietet sich ihm als Pfand an, wenn er doch nur Manrico am Leben lässt. Nach einigem Zaudern lässt dieser sich darauf ein. Er bemerkt nicht, dass Leonora Gift genommen hat. Ihr Plan ist es, dass Manrico frei kommt und entfliehen kann und dass sie dann, bevor Luna "zur Tat schreiten" kann, stirbt. Es kommt aber anders, das Gift wirkt schneller als sie geplant hat. Sie erklärt Manrico er sei frei, er erkennt den Preis für seine Freiheit und ist wütend auf Leonora, weil er der Ansicht ist sie habe die Liebe verraten. Dann aber muss er erkennen, dass sie im Sterben liegt. Luna bekommt mit, wie Leonora ihm sagt, sie würde lieber sterben als mit jemandem zu leben, den sie nicht mag. Als sie verstorben ist, erschießt Luna Manrico. Azucena erklärt ihm er habe soeben seinen Bruder erschossen. Dann wird auch sie getötet. Ihre letzten Worte sind bekanntlich "Mutter, Du bist gerächt".

Sehr dramatisch, aber keinesfalls so verwirrend wie immer gesagt wird. Von der Musik her ist es sowieso eine meiner absoluten Lieblingsopern.

Und das war die hervorragende Besetzung:

  • Leonora - Aurelia Florian - eine ganz tolle ausdrucksstarke Künstlerin mit einer schönen und starken Stimme. Sie überzeugte mich total
  • Ines, ihre Vertraute - Liliana de Sousa - wunderbar wie immer
  • Graf von Luna - Nikoloz Lagvilava - großartig, die Rolle ist wie für ihn gemacht. Sehr überzeugend
  • Ferrando - Baurzhan Anderszhanov - hinreißend wie immer, er überzeugt in jeder Rolle
  • Azucena - Carmen Topciu - klasse Stimme, tolle Darstellerin
  • Manrico - Gaston Rivero - erwartungsgemäß ganz, ganz großartig und sehr überzeugend. Die Rolle passt bestens zu ihm
  • Ruiz, Manricos Vertrauter - Albrecht Kludszuweit  wunderbar wie man es von ihm kennt
  • Ein Bote - Joo Youp Lee - prima
  • Musikalische Leitung - Giacomo Sagripanti
  • "Inszenierung" - Patrice Caurier, Moshe Leiser
  • Bühne - Christian Fenouillat
  • Kostüme - Agostino Cavalca
  • Licht - Christopher Forey
  • Choeinstudierung - Jens Bingert
  • Dramaturgie - Christian Schröder

...da war doch noch was... ach, ja, die "Inszenierung"... Sie ist so etwas von nichtssagend und schlecht, dass mir dazu wenig einfällt. Nur so viel: ein sehr "homogenes" Werk: es ist in ALLEN Belangen eine wahre Scheußlichkeit. Schauen Sie sich mal die Fotos auf der Webseite des Aalto an. Dann werden Sie sehen: nix, was hängen bleiben wird. Das Auge wird leider schwer beleidigt. Aber: machen Sie es einfach wie ich und viele andere Zuschauer: schließen Sie die Augen und genießen Sie Verdis hinreißende Musik und die wirklich großartigen Stimmen des Ensembles. Dann haben sie wenigstens eine tolle konzertante Aufführung. Also, liebe Verantwortliche, wenn Ihnen nur so ein bescheuerter Mist einfällt, dann lassen Sie es besser. Eine konzertante Aufführung mit schick gekleideten Protagonisten ist dann allemal ästhetischer und besser.

Ich rate aber keinesfalls davon ab die Oper zu besuchen, nein, nein, von der Musik und den Stimmen her ist es ein absoluter Hochgenuss. Die optische Scheußlichkeit und die unausgegorene Umsetzung der Handlung kann man dann ja bequem durch Schließen der Augen ausblenden.

Den Opernabend habe ich jedenfalls restlos genossen und sowieso weitere Aufführungen gebucht.

 

05. Januar 2018, La Bohème von Giacomo Puccini

Nun, diese Oper geht auch immer. Zum Vergleich sehe ich ja gerne unterschiedliche Sänger. Heute gab es folgende Besetzung, die neu für mich war:

Rodolfo wurde von Carlos Cardoso gesungen. Er gefiel mir erneut sehr. Schaunard von Martijn Cornet, ebenfalls klasse, Marcello von Giorgos Kanaris - wunderbar -, Colline von Nicolai Karnolsky - klasse -, Benoit von Karel Martin Ludvik - sehr gut -, Mimi von Jessica Muirhead - hinreißend -, Musetta von Elbenita Kajtazi - super!

Ein wunderbarer Opernabend zu Beginn des Jahres.

 

19. Januar 2018, Norma von Vincenzo Bellini

Norma - davon kann ich nicht genug bekommen. Nur eine Rolle war anders besetzt: Karin Strobos (Rollendebüt) gab die Adalgisa. Sie hat das wirklich ausgezeichnet gemacht, aber Bettina Ranch gefiel mir doch etwas besser. Den Abend habe ich sehr, sehr genossen.

 

20. Januar 2018, Il Trovatore von Giuseppe Verdi

Dass ich mir die Oper trotz der scheußlichen Inszenierung mehrmals ansehen werde, erwähnte ich schon. Also heute erneut. Ich kann dem Quatsch weiterhin nichts abgewinnen, habe aber die hinreißende Musik und die wunderbaren Stimmen sehr genossen.

 

21. Januar 2018, Die Fledermaus von Johann Strauß

Diese Operette höre ich immer mal wieder gerne. Und die Essener Produktion gefällt mir wirklich gut.

Diese Partien waren anders besetzt als vorher:

  • Rosalinde - Jessica Muirhead - klasse!
  • Dr. Falke - Martijn Cornet - super!
  • Adele - Sophie Witte - spitze!
  • Alfred - Jeffrey Dowd - sorry, ging gesanglich gar nicht (mehr)
  • Prinz Orlofsky - Karin Strobos - bezaubernd
  • Frank, Gefängnisdirektor - Karel Martin Ludvik - sehr gut
  • Frosch - Thorsten Krohn - super

Ein spritziger und unterhaltsamer Abend.

 

04. Februar 2018, Il Trovatore von Giuseppe Verdi

Heute war ich in Begleitung einer Freundin. Sie hatte zwar keinerlei Vergleiche, war aber auch wenig angetan von der Inszenierung, sah es aber wie ich: Musik und Sänger sind hinreißend und lohnen den Besuch, auch mehrmals.

Also, wieder ein schöner Opernabend.

 

17. Februar 2018, Norma von Vincenzo Bellini

Erneut meine geliebte Norma, wer weiß, wann diese tolle Oper mal wieder auf dem Spielplan steht. Einen Abend gönne ich mir aber noch...

 

02. März 2018, Norma von Vincenzo Bellini

Zum sicher vorerst letrzten Mal also diese hinreißende Oper, die mich immer wieder schweben lässt. Hoffentlich bald wieder hier im Revier.

 

25. März 2018, Il Trovatore von Giuseppe Verdi

In der heutigen Vorstellung gab es drei Umbesetzungen:

Nicolai Karnolsky (sang schon mal den Colline) gab den Ferrando, Nora Sourouzian die Azucena und Tito You den Luna. Alle drei waren super klasse, man merkte ihnen nicht an, dass sie eingesprungen waren. 

Ein toller Opernabend Einer folgt noch.

 

08. April 2018, Lohengrin von Richard Wagner

Lohengrin ist meine Lieblingsoper von Herrn Wagner, und ich war vor allem auf den neuen Lohengrin-Darsteller gespannt. Nun, ich wurde absolut nicht enttäuscht: Sergey Skorokhodov ist ein absolut überzeugender und hinreißender Lohengrin, ausgestattet mit einer wunderschönen Stimme. Ich freue mich da schon auf die nächste Vorstellung. Heinrich der Vogler wurde heute gesungen von Frank van Hove, der mir auch ausgesprochen gut gefiel. Rebecca Teem gab die Ortrud. Hm, sie gefiel mir nicht besonders von der Stimme her: oft zu schrill, und sie verschluckte Worte. Darstellerisch wusste sie zu überzeugen, aber gesanglich waren ihre Vorgängerinnen weitaus besser. 

Ich habe diesen Opernabend unendlich genossen. Die Musik ist hinreißend! 

 

06. Mai 2018, Lohengrin von Richard Wagner

Gerne habe ich mir diese tolle Oper erneut angeschaut und war wieder sehr begeistert. Die Musik ist nun einmal wunderba, und die Darsteller hinreißend. Wer weiß, wann ich wieder so eine Geleghenheit bekomme.

 

20. Mai 2018, Madama Butterfly von Giacomo Puccini

Diese Oper hatte ich doch länger als vermutet nicht gesehen. Ich mag ja diese moderne Fassung, weil sie sehr gut durchdacht und umgesetzt ist.

Auch die heutige Besetzung war super. Diese Rollen waren anders als früher besetzt:

Pinkerton - Carlos Cardoso - super klasse gesungen und dargestellt. Absolut überzeugend! Er sah im übrigen mit der blonden Perücke besser aus als seine Vorgänger...

Cio Cio San: Sandra Janušaité - schön, sie mal wieder als Gast zu sehen. Sie überzeugte mich auch wieder total wie schon in andeen Rollen als sie noch zum Ensemble gehörte. 

Suzuki - Karin Strobos - sehr, sehr überzeugend dargestellt und klasse gesungen.

Auch meinem Mann gefiel die Inszenierung, wiewohl er anfangs etwas skeptisch war. Er ging jedenfalls auch begeistert nach Hause.

 

27. Mai 2018, Hans Heiling von Heinrich Marschner

Bislang kannte ich weder die Oper noch den Komponisten und ließ mich mal überraschen. 

Bei dem Stück handelt es sich um eine Art Märchen mit Erdgeistern und deren König. Angesichts des Zechensterbens im Ruhrgebiet, war die Handlung ins Zechenmilieu gelegt worden. Fand ich eine gute Idee. Das Bühnenbild beeindruckte sehr, ebenso die passenden Kostüme. Im ersten Akt befindet sich der Zuschauer im Reich des Königs und der Königin. Viel edle Holzvertäfelung, feines Ambiente, Heilings Wohnung auf Erden ist ebenfalls sehr schick eingerichtet, modern, die Wohnung von Anna und Gertrude ist wunderbar spießig.

Hans Heiling ist der König der Erdgeister und regiert dort mit seiner Mutter, die Berta Krupp nachempfunden ist. Er selber entstammt der Beziehung seiner Mutter mit einem Erdling, ist also zur Hälfte Mensch, was dazu führt, dass er Sehnsucht nach oben zur Erde hat, zumal er sich bei seinen Ausflügen nach oben in Anna verliebt hat und für sie nun alles aufgeben will. Anna genießt sein Werben durchaus, ihre Mama Gertrude, sieht eine gute Partie für ihre Tochter. Anna findet ein wichtiges Buch, dass Heiling für seine Zauberkräfte benötigt. Sie fordert von ihm, dieses schreckliche Buch, das ihr Angst macht, zu vernichten. Heiling tut dies schweren Herzens, denn nun ist er vollends auf ihre Liebe angewiesen. Seine Zauberkraft ist ihm damit genommen. Heilings Verhalten stört Anna immer mehr, denn er ist sehr streng mit ihr und will ihr sämtliche irdische Freuden wie zum Beispiel das Tanzen untersagen, immer mit dem Bemerken, wenn sie ihn wirklich liebe, gehorche sie ihm. Sie wiederum weiß sich durchzusetzen. Sie kann ihn überreden mit zum Fest der Heiligen Barbara zu gehen. Dort treffen sie auf Konrad, der Anna ebenfalls liebt.  Als Anna gegen Heilings Verbot mit Konrad zum Tanz geht, ist dieser völlig verzweifelt, denn ihm wird klar, eigentlich liebt sie ihn ja gar nicht so wie er sie.

Anna ist verwirrt und geht nach dem Fest durch den Park alleine nach Hause. Dort begegnet ihr Heilings Mutter und gibt ihr deutlich zu verstehen, wer ihr Sohn ist und von welcher Herkunft. Sie fordert Anna auf, ihren Sohn gehen zu lassen und ihr zurück zu geben. Dann lässt sie eine völlig verwirrte Anna zurück. Konrad ist auf dem Heimweg mit Freunden und findet sie am Boden liegend. Sie erzählt, was sie erlebt hat. Konrad bringt sie heim zu ihrer Mutter und vesucht diese zu überreden, dass er Anna heirate anstelle von Heiling. Davon ist Gertrude zunächst wenig begeistert. Dann kommt Heiling herein. Er will ihr sein Brautgeschenk überreichen. Sie weist es. nachdem sie von seiner Herkunft weiß, zurück. Es kommt zum Kampf zwischen ihm und Konrad, der Anna helfen will. Konrad wird verletzt.

Nun erkennt Heiling, dass er alles für nichts geopfert und aufgegeben hat. Er geht zurück in sein Erdreich. Die Geister müssen ihn aber erst wieder zu ihrem König ernennen, was sie auch tun. Vorher verraten sie ihm noch, dass Konrad lebt und vor seiner Hochzeit mit Anna steht. Heiling will sich rächen und geht mit den Erdgeistern zum Fest. Er ist wild entschlossen seinen Rivalen zu töten und Anna unglücklich zu machen. Bevor er dies tun kann, erscheint seine Mutter und bittet ihn von der Rache abzulassen und nach Hause zurückzukehren. 

Er verlässt mit ihr das Fest und lebt fortan wieder in seinem Reich.

Ich war überrascht von der hinreißend schönen Musik. Das hatte ich gar nicht erwartet. Werde mir eine DVD zulegen. Es passte alles wunderbar zusammen. Da sieht man mal, was es für Perlen gibt, die es zu entdecken gilt. 

Und dies war die wunderbare Besetzung:

  • Die Königin der Erdgeister - Rebecca Teem
  • Hans Heiling, ihr Sohn - Heiko Trinsinger
  • Anna, seine Braut - Jessica Muirhead
  • Getrude , ihre Mutter - Bettina Ranch
  • Konrad - Jeffrey Dowd
  • Stephan, sein Freund - Karel Martin Ludvik
  • Niklas, sein Freund - Hans-Günter Papirnik
  • Musikalische Leitung - Frank Beermann
  • Inszenierung - Andreas Baesler
  • Bühne - Harald B. Thor
  • Licht - Stefan Bolliger
  • Choreinstudierung - Jens Bingert
  • Dramaturgie - Christian Schröder 

Ausnahmslos jede Rolle war perfekt besetzt. Alle Darsteller überzeugten und sangen wunderbar.

Mir hat der Abend riesig gefallen, vor allem eben auch die sehr, sehr schöne Musik, die ich so nicht erwartet hatte.

 

03. Juni 2018, Eine Nacht in Venedig von Johann Strauss - Premiere 

Diese Operette haben wir bisher nur ein einziges Mal live erlebt, und zwar m Herner KUZ. Damals wurde uns großspurig ein "original Wiener Ensemble" mit entsprechend hohen Eintrittspreisen angekündigt. Nun, aus Wien mochten die Herrschaften ja stammen.... aber es war dann wohl eher die fünfte Garnitur eines Kellertheaters. Schlimm, ganz schlimm. Und so waren wir auf den heutigen Abend mal gespannt.

Vom Bühnenbild her ist es super gemacht. Die Regie hat mal nachgedacht: im Februar, beim Karneval, ist auch in Venedig Winter und entsprechend kalt. Also ließ man es schneien und die Protagonisten, sehr fein gekleidet, Winterliches tragen. Fand ich prima. Man kam mit wenigen Requisiten aus, aber die waren toll. Einen großen Ozeanriesen gab es, der hinten an der Bühne vorbeiglitt und die Passagiere "ausspuckte". Auch an Humor fehlte es nicht.

Die Handlung selber ist flach und nichtssagend Es geht hauptsächlich um einen Herzog, der bei den Damen äußerst beliebt ist, um eifersüchtige Ehemänner, um Verwechslung pur. Ist schon okay. 

Unser Ensemble hat es, wie immer, super umgesetzt. Ist ja wirklich eine Kunst so zu tun als liefe man auf Glatteis. Das war schon gut so.

Die Musik gefiel mir auch recht gut, wiewohl ich von Herrn Strauss Besseres kenne.

Zu dem durchschnittlichen Werk kann ich ehrlich gesagt auch nicht mehr sagen, dafür hier nachstehend das hervorragende Ensemble:

  • Guido, Herzog von Urbino - Dmitry Ivanchey
  • Annina, Fischhändlerin - Elbenita Kajtazi
  • Caramello, Leibbarbier des Herzogs - Albrecht Kludszuweit
  • Pappacoda, Makkaronikoch - Martijn Cornet
  • Ciboletta, Delaquea Zofe - Christina Clark
  • Senator Delaqua - Karel Martin Ludvik
  • Senator Barbaruccio - Peter Holthausen
  • Senator Testaccio - Karl-Ludwig Wissmann
  • Barbara, Delaquas Frau - Liliana de Sousa
  • Agricola, Barbaruccios Frau - Marien-Helen Joël
  • Constancia, Testaccios Frau - Susanne Stotmeister
  • Enrico Piselli - Carl Bruchhäuser
  • Ein Techniker - Hans-Günter Papirnik
  • Musikalische Leitung - Johannes Witt
  • Inszenierung - Bruno Klimek
  • Bühne - Jens Kilian
  • Kostüme - Tanja Liebermann
  • Choreinstudierung - Patrick Jasolka
  • Dramaturgie - Christian Schröder

Alles in allem war es ein netter, kurzweiliger Abend, den ich aber so schnell sicher nicht wiederholen werde. Habe ich nach all den Jahren mal wieder gesehen und gut.

 

30. Juni 2018, Die Walküre von Richard Wagner

Wunderbar, endlich mal wieder ein Abend zum Genießen und Träumen! Die Walküre ist ohnehin mein Lieblingsstück der vier Opern. Gesehen hatte ich sie ja schon mehrfach, zuletzt mit meiner Mama, die mich nun leider nicht mehr begleiten kann, da sie im März verstorben ist. So war mein Besuch für mich heute schon etwas emotionaler.

Genossen habe ich den Abend aber natürlich wie immer!

Und damit endet meine Saison im Aalto. 

Ich danke wie immer für eine super tolle Saison. Bis zum Wiedersehen am  20. Oktober 2018 mit "Aida"